Bericht: Was macht Profitrainer Timo Wenzel beim Kreisligisten FKV Neu-Ulm?

Artikel aus der Augsburger Allgemeine (Quelle ist unten verlinkt)

Der Ex-Bundesligaspieler Timo Wenzel ist zurück in der Heimat. Warum er für ein Training beim FKV Neu-Ulm vorbeigeschaut hat und welche Zukunftspläne der Fußballlehrer hat.

 

Timo Wenzel geht über den Platz und rammt sechs gelbe Stangen fest in den Rasen. Er überlegt kurz und bespricht sich mit einem Trainer des FKV Neu-Ulm. Fast 30 Spieler warten gespannt auf den Beginn des Trainings.

 

Besonderes Training für den FKV Neu-Ulm mit einem Profi

Nicht nur für die erste Mannschaft des Fußball-Kreisligisten ist dieser Abend etwas besonderes, auch für Wenzel selbst, der seit fast einem Jahr nicht mehr als Trainer fest angestellt war. Denn die Kreisliga ist eigentlich nicht Wenzels Metier. Als Spieler war er bereits beim VfB Stuttgart und im Perspektivteam der Nationalmannschaft für die WM 2006. Seine Profikarriere setzte er als Trainer beim Regionalligisten Schweinfurt 05 fort – doch der Erfolg blieb aus. Im November 2019 wurde Wenzel freigestellt. Seit Juli ist er offiziell vereinslos.

 

Der ehemalige Sportkoordinator und Wenzel kennen sich aus der Schulzeit

Ein Anlass, um sich Zeit für neue Dinge zu nehmen, erzählt Wenzel. So entstand unter anderem die Idee für das Training des FKV auf dem Sportplatz in Offenhausen. Bozidar Mamuza, der ehemalige Sportdirektor des FKV hat die Aktion organisiert. Er war drei Jahre Trainer im Verein und möchte jetzt eine Jugendabteilung aufbauen. Auch dabei soll ihm der gebürtige Ulmer Wenzel helfen.

„Die Grundidee für unsere Zusammenarbeit war eigentlich vor Corona. Wir wollten ein Fußballcamp veranstalten. Auch, dass er als Promi uns hilft, die Jugendarbeit voranzutreiben“, erklärt Mamuza. Das Training der ersten Mannschaft sei „zum Kennenlernen“ und sozusagen als kleiner Ersatz für das Fußballcamp, das jedoch nachgeolt werden soll.

Doch wie kam der Kontakt zum Fußballprofi? Tatsächlich kennen sich Mamuza und Wenzel noch aus Schulzeiten. Beide haben früher in Nersingen gewohnt. „Wir sind gemeinsam in die zweite Klasse gegangen. Und für alte Freunde macht man das schon mal“, sagt Wenzel und stellt währenddessen Hütchen auf. „Ich habe ihm praktisch in der Schule das Fußballspielen beigebracht“, sagt Mamuza und lacht.

 

Der FKV Neu-Ulm hat Aufstiegschancen

Wenzel stellt zu Beginn des Trainings klar, dass es vor allem um den Spaß geht, die Ma nschaft dennoch ihr Ziel – den Aufstieg – fest vor Augen halten soll. „Ihr habt dieses Jahr eine riesige Chance“, motiviert der 42-Jährige die Spieler. „Die Stimmung will ich auf dem Platz sehen.“ Der FKV spielt in der Kreisliga B, ist mit drei Siegen in die Saison gestartet, zuletzt gewann er mit 5:0 gegen Weidenstetten.

Dass zu diesem Training gleich 30 FKV-Spieler kommen, liegt an Wenzels Prominenz in der Region. Nicht zuletzt wurde viel über dessen Zukunft spekuliert. Doch der Fußballlehrer stellt klar: „Seit Juli habe ich keinen Verein. Es waren zwar einige Anfragen da, aber da hat mir nichts wirklich zugesagt.“ Bevor er etwas zusage, was ihm nicht zu 100 Prozent gefalle, lässt er es lieber und wartet auf den für ihn richtigen Verein, so Wenzel.

 

Wenzel kann sich die Arbeit in einem Nachwuchsleistungszentrum vorstellen

Der Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr war für Wenzels Situation ein besonders schlechter Zeitpunkt. Ich hätte zu dieser Zeit zwei Hospitationen gehabt“, erzählt der Fußballprofi. Zum einen beim VfL Wolfsburg und bei RB Leipzig. Sobald weitere Lockerungen kommen, werde er seine Hospitationsplätze jedoch in Anspruch nehmen. Vor allem die Arbeit in einem Nachwuchsleistungszentrum der Vereine würde ihn künftig interessieren. Aber auch ein U19-Team eines Bundesligisten oder einen guten Regionalligisten könne er sich als Arbeitgeber vorstellen. In der vergangenen Monaten hatte er viel Zeit, um sich Gedanken um seine Zukunft zu machen. „Ich war das erste Mal in so einer Situation“, erzählt Wenzel, der mittlerweile in Neu-Ulm wohnt. „Sonst war ich immer unterwegs, viel im Ausland und es gab keine Pausen.“

Er habe nun Zeit für die normalen Dinge gehabt, sagt er: Die Ferien mit seinen Kindern zu verbringen, in die Berge zu fahren oder einen Skiurlaub zu machen. Dennoch vermisse er die Zeit als Trainer. Auch deswegen freut er sich, den FKV in ZUkunft bei seiner Jugendarbeit zu unterstützen. Die Trainingseinheit war vorerst einmalig.

 

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Text- und Bildquelle: https://www.augsburger-allgemeine.de/neu-ulm/sport/Was-macht-Profitrainer-Timo-Wenzel-beim-Kreisligisten-in-Neu-Ulm-id58178586.html

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